Gartenparadies in schwindelerregenden Höhen

Mein Balkon gehört zwar nicht zu den sieben Weltwundern, kann mit Sicherheit aber auch als hängender Garten bezeichnet werden. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass die Aussicht von einem Balkon eines Hochhauses nur grau ist und wenig Entspannung bietet. Es ist wie mit allem: es ist was man selber daraus macht. Ich habe aus meinem Balkon eine kleine Oase gemacht. So ein Garten nebenan bietet viele Vorteile. Die sonst übliche Balkonbespannung ist z. B. eigentlich nicht mehr nötig, andererseits kann sie natürlich auch den Eindruck sinnvoll ergänzen.

Bei mir stehen mehrere Fici, Geldbäume und Rosen vor dem Geländer. So schaut es nicht nur natürlicher aus, sondern mildert auch den Eindruck der Abgeschlossenheit. Dazu hat meine Balkonbespannung aus Markisenstoff, den Vorteil, dass sie den Pflanzen in der größten Sommerhitze ein wenig Schutz vor der brennenden Sonne bieten kann. Auf dem Balkonfenster hinter mir stehen natürlich ebenfalls Pflanzen. Auch diese werden ausreichend vor der Sonne geschützt, denn sie stehen vor lichtdurchlässigen Plissees, die man variabel am Fenster platzieren kann. Ich bin dazu übergegangen saisonale Pflanzen an dieser Stelle zu platzieren. So wird nicht nur etwas Abwechslung geschaffen. Auch die Überwinterung fällt weg, was viel Platz spart. In den Balkonkästen habe ich mir einen kleinen Kräutergarten angelegt, welcher den perfekten Übergang von der Balkonbespannung als Sichtschutz zur Aussicht darstellt.

An die Balkonseiten habe ich mir Regale gestellt. Auch hier findet sich Platz für Pflanzen, allerdings nicht ausschließlich. Leere Töpfe, Erde, Haken, Gießkanne, kurz: alles was man zum Gärtnern braucht kann hier schnell gefunden werden. Zum Glück sind die Regale hoch und stabil genug, um eine Querstange zu befestigen. An ihr hängen – über mir – kleine Kunststofftöpfe, in welche ich ebenfalls etwas pflanzen kann. Das Einzige, was auf meinem Balkon nicht natürlich ist, ist – wie bereits erwähnt – die Balkonbespannung aus dem Fachhandel. Sie mag Theoretisch überflüssig sein. Praktisch jedoch, halte ich sie für äußerst sinnvoll, nicht nur des Winters wegen.

 

 

 

Kleine Museen machen Geschichte erlebbar

In den Medien bekommen Kulturtempel wie das Pergamonmuseum oder das Architekturmuseum Frankfurt die meiste Aufmerksamkeit. Das Rückgrat der Museumskultur sind sie aber nicht die ganz großen Einrichtungen, sondern die kleinen, am besten noch ehrenamtlich betreuten Museen. Sie sind es, die das Interesse unserer Kinder wecken, die zur Stelle sind, wenn man ein Ausflugsziel im Urlaub braucht.

Natürlich ist es richtig und gut große Zusammenhänge darzustellen. Aber die Quellen, die Mosaike für große Ausstellungen, stammen häufig aus regionalen Museen. Wer also mit seiner Familie daheim hinter der Balkonbespannung sitzt und eine Abwechslung braucht, sollte sich ruhig auf die Suche nach einer dieser kleinen Museumsperlen machen. Denn die Verbundenheit der Menschen zu ihrer Heimat findet in privaten Initiativen ihren besten Ausdruck. Vor allem ist es so, dass nicht auf jedes Museum am Ortseingang hingewiesen wird. Durch Mundpropaganda bekommt man aber doch einiges mit. Vor allem Kellner sind dabei gute Quellen. Bei der Abrechnung, während die Kinder mit dem Spielturm beschäftigt sind, lässt es sich am bequemsten erfragen. Sie wissen meist, ob es in der Nähe nicht ein kleines Museum gibt und mit wem man dafür noch sprechen muss.

Die Bandbreite dieser Ausstellungen ist immens. Ob es sich dabei um eine umfunktionierte Werkshalle handelt, die sich mit der regionalen Industrie beschäftigt, oder evtl. ein alter Bergwerksstollen der begangen werden kann, hängt ganz vom Urlaubsort ab. Auch viele Familienbetriebe, die es schon seit Generationen gibt, leisten sich oftmals einen extra Raum, um die eigene Geschichte zu dokumentieren. Kleine Souvenirs dienen dabei nicht der Bereicherung, sondern allenfalls der Werbung. Solche Kostbarkeiten können auch schön in die Schultüte des Neffen mit eingesteckt werden, oder einfach so als Geschenk dienen, wenn man dann wieder zu Hause ist.